Einfach mal spontan ans Meer fahren, am Strand in der Sonne sitzen, den Wellen und dem Sonnenuntergang zuschauen und morgens von Möwen geweckt werden. Für das alles braucht es kein großes Budget und keinen großen Urlaub, sondern einfach nur deine Liebsten, ein Zelt und im besten Fall ein Auto und da das alles grade griffbereit war, sind mein Freund und ich einfach spontan an die holländische Nordsee gefahren.
Einfach drauf los fahren ging dann aber doch nicht, denn die Suche nach einem Campingplatz am Meer, auf dem Hunde erlaubt und ein Zeltplatz frei waren, gestaltete sich zur Hauptferienzeit doch etwas schwieriger als geplant. Letztendlich fand ich durch Zufall den Strandpark Vlugtenburg in s’Gravenzande südlich von Den Haag und meldete uns dort für eine Nacht an. Mit zwei Hunden und zwei Personen zahlten wir dort knapp 30€ inklusive Nutzung der sanitären Anlagen. Den Wecker in Möwenform gab es gratis dazu. Insgesamt war der Campingplatz absolut in Ordnung. Die Zeltwiese war leider ein wenig hart, sodass wir etwas Probleme hatten unsere Heringe zu befestigen und die sanitären Anlagen hatten ihre beste Zeit wohl auch schon hinter sich, allerdings muss man dazu sagen, dass der Platz vor allem auf Mobilehomes ausgerichtet ist, die ja alle ein eigenes Bad haben. Für ein paar Nächte ist es aber alles in Ordnung und das entspannte Nebeneinander und die direkte Strandlage machen die Duschen locker wieder wett.
Bis zum Meer musste man vom Campingplatz aus nur den Deich überqueren, was ca. 10 Minuten Gehweg bedeutete. Grade mit den Hunden war das aber eigentlich ideal, denn so hatten sie genug Zeit sich vor dem Strand noch einmal zu lösen. Am Wasser angekommen gab es auch direkt einen Hundestrand an dem die Hunde ganzjährig ohne Leine laufen dürfen. Das ist in den Niederlanden nicht selbstverständlich, denn häufig gibt es in der Hauptsaison eine Leinenpflicht. Durch das wunderschöne Sommerwetter war der Strand auch gut besucht. Die Nähe zu Den Haag und Rotterdam zeigte sich darin, dass vor allem viele Holländer das gute Wetter nutzten um einen Tag am Strand zu verbringen. Meine Sorge, dass es mit den Hunden zu voll sein könnte war aber absolut unbegründet. Am Hundestrand störte sich niemand an den freilaufenden Hunden und auch hier genoss man einfach entspannt miteinander einen Tag am Meer. Auch bei Ebbe ist das Wasser übrigens gut zu erreichen, da es sich lediglich ein paar Meter zurückzieht. Für die Hunde war das optimal, denn die Sandbänke brechen die Wellen, sodass zwischen ihnen und dem eigentlichen Strand große Wasserbereiche ohne Wellen liegen, in denen die Hunde prima schwimmen können.
Da wir am Sonntagnachmittag noch zum Essen mit meiner Familie eingeladen waren, trafen wir leider erst am frühen Abend am Campingplatz ein. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten, ging es direkt zum Strand um den Sonnenuntergang zu beobachten. Gegen halb zehn bekamen wir dann Hunger und mussten leider feststellen, dass die Bars am Strand bereits geschlossen hatten oder zumindest kein Essen mehr anboten. Ab ca. 21 Uhr wurden in s’Gravenzande, wie man so schön sagt, die Bordsteine hochgeklappt. Wer also zu den Nachtschwärmern gehört ist hier eher fehl am Platz. Abhilfe bietet hier aber sicherlich das nahe gelegene Den Haag.

Zum Frühstück verschlug es uns am Montag in das kleine Örtchen Naaldwijk. Solltet ihr einmal in der Nähe sein, lohnt es sich auf jeden Fall sich den süßen Marktplatz anzusehen und in der “Brasserie Mirell” zu frühstücken. Umrahmt von einer Kirche und alten Häusern, gibt es hier den leckersten frisch gepressten Orangensaft, den ich bislang getrunken habe. Auch hier waren die Hunde übrigens gern gesehen. Ihr werdet mit den Vierbeinern um das ein oder andere “wat leuk” nicht herumkommen.

Leider mussten wir unseren Zeltplatz um 12 Uhr am Mittag dann schon wieder räumen, konnten unser Auto aber kostenlos auf dem Parkplatz des Campingplatzes abstellen und den Nachmittag noch am Meer verbringen. Dort hatten Kurt und Nala dann ihre erste Surfstunde auf meiner Luftmatratze und ich denke wir sollten uns ganz bald mal im SUP versuchen (Boards hierfür hätten wir für 15€ übrigens direkt am Strand leihen können). Am Nachmittag folgte dann noch ein weiteres Highlight unseres Kurzurlaubs: Die liebe Zoe kam uns mit ihren beiden Border Collies Kairi und Luxx besuchen. Wir haben uns teils über Instagram und teils durchs Agility kennengelernt und es tatsächlich geschafft dieses Treffen zu organisieren. Die vier Hütehunde hatten nun doppelt Spaß im Wasser und konnten sich so richtig austoben. Obwohl Nala alles sheltiegerecht mit Bellen kommentieren musste, störte sich absolut niemand an unserem verrückten Quartett. Hier bestärkte sich wieder meine Meinung, dass die Niederländer einfach deutlich entspannter sind als wir Deutschen. Übrigens gab es insgesamt wenig deutsche Touristen, sondern vor allem Niederländer. Auch in den Cafés und Bars sprach niemand Deutsch, aber mit Englisch kommt man in den Niederlanden ja sowieso immer gut weiter.

Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten ließen wir den Abend noch in der Strandbar “Elements” ausklingen. Eine super gemütliche Bar im Surferstil mit Liegen und Baldachinen und richtig gutem Essen. Solltet ihr einmal dort sein, müsst ihr unbedingt die Guacamole probieren.
Insgesamt war unser Kurzurlaub am Meer einfach nur wunderschön und deutlich weniger stressig als ich es gedacht hätte. Sobald unser Zelt stand war ich im Urlaubsmodus und konnte mich einfach nur entspannen. Für so einen Kurztrip kann ich s’Gravenzande absolut empfehlen, besonders mit Hund(en).
*Beitrag enthält Werbung durch Ortsnennung. Es handelt sich um keinerlei bezahlte Kooperation, sondern um meine persönliche Meinung und Erfahrung.