Es muss vor vier Jahren gewe­sen sein, nicht ganz ein Jahr nach­dem Nala bei uns ein­zog, als ich das ers­te Mal live das Finale der WM Qualis in Dortmund in der Westfalenhalle ver­folg­te. Seitdem war es immer mein gro­ßes Ziel ein­mal selbst dabei zu sein und zwar mit Nala. Ich wuss­te schon damals, dass ein lan­ger Weg vor uns lie­gen wür­de, doch wie vie­le Steine die­sen tat­säch­lich erschwe­ren wür­den, das konn­te ich mir damals nicht vor­stel­len. Es begann bereits mit dem Aufstieg in die A3, auf den ich lan­ge war­ten muss­te. Einen Lauf nach dem ande­ren been­de­ten wir mit nur einer Verweigerung, häu­fig nicht wirk­lich schlecht, aber auch nicht wirk­lich gut. Im Sommer 2016 war es dann end­lich so weit: Nala stieg in Dresden in die A3 auf und ein klei­ner Traum wur­de wahr. Die ers­ten Starts in der A3 lie­fen dann auch ein­fach bom­bas­tisch und Nala erlief sich eine Qualifikation nach der ande­ren. Bereits nach kur­zer Zeit hat­ten wir alle Qualis für die WM Qualis zusam­men bis auf eine: ein feh­ler­frei­er und plat­zier­ter Jumping trenn­te uns von mei­nem Traum. Leider soll­te es vor­erst auch nur ein Traum blei­ben, denn wir schaff­ten es ein­fach nicht mehr die­se letz­te Qualifikation noch frist­ge­recht zu erbrin­gen. Die Qualis im Jahr 2017 fan­den ohne uns statt.

Nachdem wir die Qualis für 2017 in kur­zer Zeit fast voll­stän­dig erlau­fen hat­ten, hat­te ich Hoffnungen, dass wir es mit mehr Zeit in 2018 auf jeden Fall schaf­fen könn­ten. Nala lief auch eine wirk­lich schö­ne Saison und hol­te eini­ge feh­ler­freie Platzierungen nach Hause. Was uns aber noch fehl­te war eine Kombinationswertung, also zwei feh­ler­freie Läufe an einem Tag. Auf der SNAC (Sheltie National Agility Cup) war es dann so weit: Nala lief feh­ler­frei auf Platz 2 und 7 und hol­te sich die Kombi Platz 3, was dank des gro­ßen Starterfelds aus­rei­chend war. Die Freude war rie­sig, wir hat­ten die Qualis für die WM Qualis zusam­men. Leider wuss­te ich zu die­sem Zeitpunkt nicht, dass die offi­zi­el­le Ausschreibung noch nicht ver­öf­fent­licht war und so kam im Herbst dann die ernüch­tern­de Erkenntnis: Die Bedingungen wur­den geän­dert, man benö­tig­te nun zwei Kombiwertungen. Natürlich nann­te ich sofort noch ein paar Turniere in der Hoffnung die zwei­te Kombi noch zu bekom­men, doch aus­ge­rech­net jetzt fing Nala wie­der ver­mehrt an Stangen zu schmei­ßen und so schei­ter­ten wir auch für die Qualis 2018 an einer ein­zi­gen Qualifikation. Insgesamt begann die­ses Jahr für Nala und mich irgend­wie nicht gut. Nachdem wir das Stangenproblem durch eine lan­ge Aufwärmroutine und ein Kommando für ihre Problemsprünge rela­tiv gut in den Griff beka­men, schei­ter­te es plötz­lich an allen ande­ren Dingen. Tunnelverweigerungen, Frühstarts, über­sprun­ge­ne Zonen, Wippenflieger, Slalomamnesie… Nala hat­te für jeden Lauf eine neue Idee und die feh­ler­frei­en Läufe rück­ten in wei­te Ferne. Meine sonst so siche­re Nala, die mir so vie­le Fehler ver­zieh mach­te plötz­lich nur noch Bockmist und das obwohl unse­re Läufe bis auf die­se Kleinigkeiten fast immer geni­al waren. “So ein genia­ler Lauf, scha­de um.…”- Ich konn­te es irgend­wann nicht mehr hören.

Nach vie­len Tränen und Verzweiflung kam mir end­lich die Erkenntnis, die mir schon viel frü­her hät­te ein­fal­len müs­sen: Es fehl­te uns ein­fach das Training. Durch Kurts Ausbildung muss­te Nala lei­der über den Winter sehr zurück­ste­cken, was sich nun räch­te. Also krem­pel­te ich mei­ne Ärmel hoch und nahm mir wie­der die Zeit, die ich schon viel frü­her wie­der in Nala hät­te inves­tie­ren müs­sen. Wir arbei­te­ten Probleme nach, bau­ten wie­der mehr Balancetraining in den Alltag ein und ich kor­ri­gier­te im Turnier Fehler nun erneut deut­lich kon­se­quen­ter. Den klei­nen Riss in dem Band, das uns als Team zusam­men­ge­hal­ten hat­te konn­te ich so mehr und mehr fli­cken und das zeig­te sich auch auf den Turnieren. In den letz­ten Wochen lie­fer­te Nala ein­fach nur noch ab und Anfang Juni schaff­ten wir das, was wir seit unse­rem ers­ten Turnier in der A3 vor fast zwei Jahren nicht mehr geschafft hat­ten: In der HAW gewann Nala bei­de Läufe feh­ler­frei und hol­te sich damit auch den 1. Platz in der Kombiwertung. Ein Tag, den ich mir rot im Kalender anstrei­chen woll­te, rech­ne­te ich doch so schnell nicht mit einer Wiederholung. Da hat­te ich die Rechnung aber ohne mei­nen Sheltie gemacht, denn nur einen Monat spä­ter rann­te Nala um ihr Leben und schaff­te auf unse­rem ver­eins­ei­ge­nen Turnier erneut zwei feh­ler­freie Läufe auf Platz 1 und damit auch die Kombi Platz 1. Ganz “neben­bei” hol­ten wir damit tat­säch­lich unse­re letz­ten feh­len­den Qualifikationen für die WM/EO Qualis 2019. Die Ausschreibung ist bereits drau­ßen und ein hal­bes Jahr vor Ende des Qualifikationszeitraums steht fest, dass wir tat­säch­lich star­ten dür­fen. Noch immer kann ich es nicht so ganz rea­li­sie­ren, dass ich mei­nem Traum von Dortmund einen gro­ßen Schritt näher gekom­men bin. Wir haben nun ein Dreivierteljahr Zeit, um uns auf die Qualis vor­zu­be­rei­ten. Ich muss­te immer kämp­fen und hart arbei­ten um mei­ne Ziele zu errei­chen und dies­mal bin ich mehr als moti­viert alles zu geben, um ein­mal in Dortmund im WM Quali Finale an den Start zu gehen. Danke Nala!

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