Urlaub in den Niederlanden
Relativ spontan entschieden Henry und ich uns im Sommer einen Tag in Holland zu verbringen. Durch Zufall fand ich einen Campingplatz in S’Gravenzande, einem kleinen Örtchen in der Nähe von Rotterdamm. Auch wenn wir erst abends spät ankamen, wir bei McDonalds dinieren mussten, weil nichts anderen mehr geöffnet hatte, aus unserem Mittagsschlaf am nächsten Tag nichts wurde, weil wir den Zeltplatz so früh räumen mussten und Henry nach dem ganzen Tag in der Sonne am Strand rot wie ein Krebs war, war diese Auszeit einfach unglaublich schön und erholsam. Für Kurt gibt es ja ohnehin nichts Schöneres als am Wasser zu sein und auch Nala hatte ihren Spaß und wurde von mir die meiste Zeit auf der Luftmatratze umher geschippert. Auch zu unserem Kurzurlaub habe ich einen Blogpost verfasst — Ein Tag am Meer – Reisebericht s’Gravenzande
Mein Turnierhighlight des Jahres
Mein absolutes Highlight des Agilityjahres 2018 war der „Sheltie National Agility Cup (SNAC)“. Ein Turnier auf dem ausschließlich Shelties startberechtigt sind. Wir reisten bereits am Freitag an und so konnte ich noch mit beiden Hunden am Helfer- und Einladungsturnier teilnehmen, das im Gegensatz zur eigentlichen SNAC für alle Rassen offen war. Hier lief Nala zwei super Läufe von denen sie einen fehlerfrei gewinnen konnte und im anderen auch mit einer Stange noch platziert war. Auch Kurt hatte ich gemeldet und entgegen meiner Erwartungen lief auch er zwei sehr gute Läufe, von denen der zweite fehlerfrei blieb.
Am Samstag ging es dann los mit der SNAC. Leider war Nala nicht so richtig bei der Sache und so passierten doch wieder einige dumme Fehler, die uns von einer Platzierungen und einem Ticket fürs Finale trennten. Zum Glück verbrachten wir das Wochenende aber mit ganz wundervollen Menschen, mit denen Gewinnen völlig zweitrangig wird. Am Sonntag konnten wir dann aber endlich zeigen was wir können. Nala lief einen guten Nuller und wir landeten auf Platz 3 von 26 in einem starken Starterfeld und sicherten uns damit das Ticket fürs Finale. Da uns bislang im Finale doch irgendwie immer die Nerven flöten gegangen sind, rechnete ich mir hier keine zu großen Chancen aus. Nala jedoch war einfach bombastisch und wir liefen tatsächlich auf den zweiten Platz und konnten damit eine Agility-Hürde im Wert von über 100€ gewinnen. Einfach noch immer völlig irreal. Hier kann ich mich nur bei allen bedanken, die dieses Wochenende so besonders gemacht haben, die mitgefiebert und –gefeiert haben und solche Dinge nicht als etwas Normales und Selbstverständliches ansehen.
Roadtrip nach Kroatien

Mein absolutes Jahreshighlight war definitiv unser Roadtrip nach Kroatien. Von Dortmund zum Chiemsee, nach Kroatien und zurück über Ptuj in Slowenien. Einfach eine völlig verrückte Reise mit spontanem Zeltabbau und einer Nacht im Auto aufgrund von Gewitter, einer Fahrt durch die Alpen mitten in der Nacht und dem Sonnenaufgang über den Bergen, Wandertouren die plötzlich im Nirgendwo enden, Schwimmen und Tauchen mit der besten Borderrobbe der Welt, einem Stadtbummel in aller Herrgottsfrühe um dem Touristensturm zu entgehen und der wohl schönsten Natur die ich bislang erleben durfte. Mit einer Frau die sich am Strand mal eben schnell einen Oktopus mit einem Bindfaden angelt, einer mehr als herzlichen Gastmutter, die mal eben für alle Gäste und die ganze Nachbarschaft Nutellapfannkuchen backt, mit viel Wein und Käse und vor allem mit 1,5 Wochen, in denen ich meine Hunde durchgehend bei mir hatte. Wir haben gemeinsam Abenteuer erlebt, die uns als kleine Familie noch mehr zueinander gebracht haben und mir ist mit jedem Tag bewusster geworden, was für ein verdammtes Glück ich doch habe.
Wenn der Körper einem einen Strich durch die Rechnung macht
Nach unserem wundervollen Urlaub ging es irgendwie eher bergab als bergauf. Meine Gesundheit ließ leider zu wünschen übrig und die Wochen in denen ich seit August gesund war, kann ich gefühlt an einer Hand abzählen. Immer wieder lag ich mit Erkältung und/oder Magen-Darm flach. Leider konnten auch verschiedenste Untersuchungen nicht wirklich erklären, warum mein Immunsystem so im Keller ist. Leider konnte ich durch die ständigen Krankheiten auch das Laufen nicht mehr wirklich weiterführen und jetzt nach einem halben Jahr fast komplett ohne Sport ist alles wofür ich Anfang 2018 so hart gearbeitet habe wieder zunichte gemacht. Meine Vermutung in Sachen Gesundheit ist eine unglückliche Kombination von nicht auskurierter Erkältung, Stress und Kindergarten, der ja bekanntlich eine absolute Viren- und Bakterienschleuder ist. Nun heißt es für mich erst einmal ordentlich auskurieren, bevor ich im nächsten Jahr hoffentlich endlich wieder durchstarten kann.
Manchmal ist Aufhören der erste Schritt zum Anfangen
Auch nach mehreren Monaten hatte sich bei Kurt und Turnieren nicht viel geändert. Wir hatten zwischendurch immer wieder schöne Läufe, die mir Hoffnung machten, nur um beim nächsten Mal wieder völlig zu versagen. Ich hatte das Gefühl auf der Stelle zu treten, nach jedem Schritt nach vorne kamen zwei zurück und während Kurt dieses Verhalten anfangs nur auf Turnieren zeigte, begann er im Herbst plötzlich auch im Training unkonzentriert und unkontrolliert zu werden. Als wir im Oktober keine zwei Hindernisse in einer Stunde vernünftig schafften, war für mich der Moment gekommen einen Schlussstrich zu ziehen. Ich hatte ohnehin vor im neuen Jahr im Training wieder auf Nala zu wechseln, um sie für die WM Qualis fit zu machen, aber ich sah ein, dass es für Kurt und mich so nicht weitergehen konnte, weshalb ich früher als geplant wieder auf Nala wechselte. Mit Kurt meldete ich alle Turniere ab und verzichtete mehrere Wochen komplett auf Agility. Wir fingen stattdessen an ein wenig Frisbee zu spielen und auch wieder öfter zu clickern und mit jeder Woche ohne Agility wurde unsere Bindung wieder besser. Ohne es zu merken hatte ich mir einen riesigen Druck aufgebaut, der so weit ging, dass ich darüber nachgedacht habe Kurt abzugeben, weil ich geglaubt habe, dass ich ihm nicht gewachsen bin. Letztendlich sind wir aber einfach nur nicht das perfekte Team im Agility, wir sind beide hektisch und ungeduldig und bräuchten eigentlich jeweils einen ruhigeren Teampartner an unserer Seite. In der Zeit ohne Agility konnte ich mich wieder darauf konzentrieren, dass Kurt einfach ein ganz besonderer Hund ist, der mich über alles liebt, der mir jeden Tag zeigt, dass ich für ihn das Größte auf der Welt bin, der mich so sehr dazu zwingt an mir zu arbeiten wie kein anderer und durch den ich ganz viel lernen kann. Ich liebe Nala mindestens genauso sehr wie Kurt, aber das was Kurt und ich haben ist nochmal etwas ganz anderes. Langsam möchte ich jetzt wieder mit dem Agility beginnen, denn um es ganz aufzugeben lieben wir diesen Sport beide viel zu sehr. Aber ich gebe ihm die Zeit die er braucht und das Training, das er braucht und versuche mich nicht mehr so sehr von den Erfolgen anderer beeinflussen zu lassen. Kurz vor Ende des Jahres haben wir nun wieder angefangen zu trainieren und haben uns sogar auf ein Turnier gewagt. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass die Pause die beste Entscheidung überhaupt war.
Das Jahr 2018 oder es kommt immer anders als man denkt
Dieses Jahr war wirklich völlig verrückt und so ganz anders als geplant. Ich habe viele Rückschläge einstecken müssen aber auch sehr viel über mich gelernt. Ich glaube es gab noch kein Jahr, in dem ich mich so sehr weiterentwickelt habe wie in diesem Jahr und ich hoffe damit eine Basis geschaffen zu haben für das, was mich in 2019 erwartet. Was ich aber gelernt habe ist, dass ich mir keine Pläne mehr mache, die ich selbst nicht beeinflussen kann. Einige Ziele möchte ich mir setzen, aber letztendlich kommt es doch oft anders als man denkt und damit komme ich auch schon zum abschließenden Satz, der mein Jahr ganz hervorragend beschreibt: „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen“ (John Lennon).